Von Wien nach Wien in 3.021 km

Tag 1 - Anreise aus Ost und West ins Sarntal

Der heutige Tag begann um 0630 mit einem Frühstück und dem Fertigmachen für die Abfahrt, was schließlich um 0730 geschah. Dazu musste Pascal allerdings schlaftrunken das Auto kurz herausschieben, damit ich mit der Maschine aus dem Parkplatz kam. Danach durfte er wieder schlafen gehen :-) 

Über die Autobahn ging es geradewegs über die Außenring- und Westautobahn bis nach St.Georgen im Attergau, wo die erste Rast gemacht wurde, um zu tanken und regenerieren. Frisch mit Koffein aufgeputscht ging es weiter nach Salzburg zum Walserberg, wo es so gut wie keine Verzögerung beim Übertritt nach Deutschland gab. In die andere Richtung staute es gut 5 km ins Landesinnere. Mir egal... der Ritt ging weiter zum Chiemsee, wo ich einen kleinen Fotostopp machte. Mit ein paar Bildern im Gepäck führte mich der weitere Weg über das Eck hinunter zur österreichischen Grenze, wo mich das Navi kurz von der Autobahn herunterleitete und bei Erl über die Grenze schickte. Einige Kilometer später kam ich wieder auf die Autobahn und radelte hinunter nach Kramsach, wo ich einen kurzen Stopp bei Alex machte. Ein 15 Minuten Gespräch später saß ich schon wieder auf meiner Dicken und zog weiter zum Treffpunkt nach Ötztal Bahnhof wo ich um 1350 ankam. 

Tom wartete schon auf mich einige Zeit und so viel die Begrüßung herzlich aber kurz aus, denn es lag noch einiges an Wegstrecke vor uns. Als erstes verfuhren wir uns gleich mal und steuerten in die falsche Richtung. Dies korrigiert befanden wir uns nach einem Wendemanöver nun doch am richtigen Weg, der uns über den Ochsenboden nach Kühtai führte. Wir machten keinen Stopp, da die Ortschaft ausgestorben und außerdem es sehr kalt war. Nun ging es wieder bergab Richtung Innsbruck, wo wir allerdings lediglich im Süden vorbeifuhren und direkt in die Brenner Bundesstraße einbogen. Weder Tom noch ich sind diese Strecke je gefahren und wir stellten unisono fest, dass die Straße einfach nur geil ist. Schöne Kurven und guter Asphalt leiteten uns auf die Passhöhe, wo wir wieder einen kurzen Stopp machten um uns zu erholen. Es war interessant, es gab keine Grenzkontrollen, oder irgendeine andere Form der Kontrolle. Nun nahmen wir den letzten Teil der Strecke auf uns und radelten runter nach Sterzing, wo wir dann in Richtung Penser Joch abzweigten. Den Brenner runter sahen wir doch einige Motorradfahrer, aber zum Joch hinauf war quasi so gut wie kein Verkehr. Weder Autos noch Motorräder waren zu sehen und so war es ein Genuss den Berg mit seinen Kurven zu erklimmen. Auf der Passhöhe parkten wir uns bei kühlen 14 Grad ein und genossen den Ausblick in die beiden Richtungen. Nachdem die Fotos im Kasten waren setzten wir uns auf den Bock und zogen abwärts gen Astfeld, wo wir uns bereits im weißen Rössl ein Zimmer reserviert haben.

Wir erreichten das Gasthaus um 1730, also genug Zeit um uns frisch zu machen und uns stressfrei zum Essen zu setzen. Wir hatten als Option das der Tageskarte etwas auszuwählen, oder eine Pizza a la carte zu nehmen. Wir entschieden uns beide für eine Pizza und bereuten dies keine Sekunde nachdem diese vor uns auf dem Tisch stand. Die Pizza rutschte schnell in unseren Magen und wurde von einem Kaffee abgerundet. Da wir heute schon viel gesessen sind schnappten wir unsere Beine und spazierten das Dorf hoch, damit wir uns selbige noch vertreten konnten. Dies war sehr angenehm und führte uns durch einen Wald entlang des Flusses der das Sarntal hinunterfließt. Gegen 2030 waren wir wieder in unserem Zimmer und machten uns bettfertig. Ich schrieb noch Tagebuch während Tom sich schon ausruhte. Bald gingen die Lichter aus.

Tag 2: Vom Sarntal zum Lago d'Idro

Der Wecker wurde nicht gebraucht, die alten Männer standen von selbst um 0700 auf. Wir machten uns frisch und dann ging es zum Frühstück, was sehr üppig und gut war. Gut gestärkt ging es dann auf das Bike und Richtung Süden. Das Wetter war ein wenig bedeckt, was uns aber gar nicht so störte. Schnell erreichten wir Bozen und kamen auch ohne viel Stau durch die Stadt. Kaum durchkreuzt waren wir auch schon am Anfang der Mendelpassstraße und begannen den Aufstieg. Wir ließen die etwas zügiger fahrenden Biker vorbei und kurvten in unserem Tempo die Strecke hoch. Bei der Felspassage machten wir einen kurzen Stopp, um ein paar Fotos zu machen. Es war auch heute sehr diesig und damit konnten wir sogar die andere Seite vom Tal nicht sehen. Wir fuhren weiter und erreichten bald die Passhöhe, wo wir uns bei der Mendelbahn einparkten, um kurz zu rasten.

Ich habe auch kurz zu Knut geschaut allerdings waren sie nicht da, so machten wir uns wieder auf die Reise und fuhren auf die andere Seite hinunter und weiter Richtung Süden über die Weinberge beidseits vom Tal. Bislang war es ein Mischung von Weinbergen und schönen Landstraßen. Nun wurden die Straßen langsam schmaler aber noch immer sehr angenehm zu fahren. Der Weg führte uns nun wieder bergab und zum Lago die Molveno. Der See lag sehr schön hier auf der Hochebene und das Dorf Molveno war direkt an seinem Ufer. Auch hier machten wir einen kurzen Fotostopp bevor wir uns wieder mit dem Bike weiterbewegten. Schlussendlich kamen wir über eine Schlucht ins Paralleltal. Dieses durchquerten wir und dann ging es wieder den Berg hinauf auf eine Hochebene. 

Eigentlich wollten wir noch weiter hochfahren, als die erste Hocheben, doch da kein befahrbarer Weg da war haben wir die Passage gecancelled und sie stattdessen kurz zu einer Burg hingefahren. Doch dann haben wir davon abgelassen raufzugehen, da es mittlerweile sehr sonnig und warm war. Wir machten eine Abkürzung und fuhren weiter Richtung Gardasee, wo wir recht zügig ankamen. Der weitere Weg ging entlang des Westufers durch Tunnels immer weiter Richtung Süden bis nach Limone sul Garda, wo wir uns einparkten und in Cafe setzten um zu pausieren. Wir gönnten uns einen Kaffee und genoßen den Blick auf den See. Nach dieser Pause machten wir uns energiegeladen wieder auf die Route die uns nun weiter ins Hinterland führte.

Die eingeplante Route ging über schmale Straßen die sehr kurvig war den Berg hinauf und dann wieder runter um dann wieder hinauf auf den Berg zu gehen. Wir fragten uns dabei öfter welchem Zweck diese Straße dient, da sie nur diesen Loop machte, aber keine weiteren Häuser zu sehen waren. Wi auch immer - als wir über den Bergkamm drüber waren kamen wir zum Highlight der Strecke, der Panoramkurve, wo auch ein Kaffeehaus ist. Wir parkten uns ein und machten einige Fotos. Die Örtlichkeit war insofern beeindruckend, da die Aussichtsterrasse hinter dem Geländer gefühlt senkrecht bergab ging und im See endete. Der Blick war atemberaubend aber auch hier sehr diesig. Nach einiger Zeit fuhren wir nun das letzte Stück runter zum See und weiter entlang dem Ufer.

Bevor wir aber das Ende des Sees erreichten bogen wir wieder nach rechts den Berg hoch ab, da unser eigentliches Ziel für diesen Tag der Lago d'idro war. Die Straße dorthin war wieder sehr schmal aber glücklicherweise mit wenig Verkehr beaufschlagt. Dennoch gestalteten sich die letzten 50 km als sehr anstrengend da wir schon ziemlich müde und die Strecke extrem kurvig war. Außerdem kamen uns fallweise einige vertrottelte Biker entgegen die meinten dass sie alleine auf der Straße waren.

Glücklicherweise ist nichts passiert und wir kamen gegen 1630 am See an, wo wir uns auf Herbergssuche begaben. Am Uferplatz von Crone schaute Tom am Handy und ich fragt in einem Lokal nach ein einer Unterkunft. die Besitzer des Lokals waren sehr freundlich und riefen sogleich die ihnen bekannten und geöffneten Unterkünfte an und verschafften uns so einen Platz zum Schlafen. Wir landeten in einem B&B mit einer Pizzeria welches am unteren Ende des Sees lag. Der Wirt erwartete uns schon und wir bekamen die Schlüssel zu unserem Zimmer, wo wir uns gleich frisch machten. Da es schon kurz vor 1800 war begaben wir uns ins Restaurant und holten uns unsere wohlverdiente Pizza. Zum Drüberstreuen tranken wir zum Nachtisch noch einen Kaffee bevor wir wieder unseren Abendspaziergang zum Ausgleich machten. Dieser führte uns entlang der Promenade vom See und wieder retour. Gegen 2100 waren wir dann im Bett um einfach nur auszuruhen und diverse Dinge zu erledigen.

Tag 3: Von Lago d'Idro nach Sur

Um 0700 wachten wir wieder auf und räumten unsere Sachen zusammen, damit wir nach dem Frühstück gleich loslegen konnten. Das Wetter war uns wohl gesonnen und wir hatten Sonnenschein zum Frühstück, welches recht einfach aber gut ausfiel. So legten wir gegen 0900 los und fuhren das Westufer hoch bis wir zur Abzweigung zum Passo Maniva.

Schon kurz nach der Abzweigung sahen wir den Hinweis, dass der Passo di Croce Domini gesperrt war und damit für uns die Fahrt über diese Straße nicht möglich war. Also blieb uns eben der Passo Maniva, der uns zum Lago d'Iseo führte. Unten am Fuße des Berges tankten wir noch in Bagolino und dann ging es die doch sehr schlechte und von Schlaglöchern gespickte Straße hoch zum Pass. Als wir oben ankamen waren wir doch überrascht, dass doch etwas hier los war, was aber nicht schwierig war, da die andere Seite einen wesentlichen besseren Zustand aufwies. Nachdem wir ein wenig ausgespannt hatten und Fotos gemacht hatten ging es wieder runter ins Tale bis nach Lavone, wo wir abzweigten und gleich eine Kaffeepause einlegten. Das Huas in dem wir einkehrten war aus dem Jahre 1866 und stand direkt am Bach der den Berg herunterkam. Es wurde die Möglichkeit geschaffen, direkt unten im Bachbett sich hinzusetzen, was wir auch taten. Einen Kaffee später ging es nun wieder weiter und wir fuhren über den Colle San Zeno rüber zum Lago d'Iseo. Die Straße war sehr schmal und in schlechtem Zustand und vorallem mussten wir hinter einem Truck herfahren, der etwas mühsam war in seiner Dynamik. Wie auch immer, nach einiger Zeit kamen wir auf der Passhöhe an und machten eine kurze Rast in der Hoffnung, dass wir dann ungestörter weiterfahren können. So war es dann auch. Die Straßen waren ein klein wenig besser, dennoch war es relativ mühsam den Berg hinunter. Aber auch das schafften wir und endeten auf der Bundesstraße, die uns das Tal hochleitete bis zur Ortschaft Boario Terme, wo wir uns einen Mittagssnack gönnten, bevor es weiter ins Hinterland zum Passo del Vivione ging. 

Die Straße dorthin begann mit einem langen Tunnel und führte nahtlos in eine wendige Straße durch eine Schlucht. Leider zog mittlerweile der Himmel zu und es begann auch leicht zu tröpfeln. Wie auch immer - ein kurzer Halt und wir schlupften ins Regenzeug welches uns nun den restlichen Tag begleitete. Glücklicherweise tröpfelte es nur ein wenig und die Straßen waren durchwegs gut zu befahren. Dennoch war s zum Pass hinauf sehr schmal und das Gelände mancherorts sehr steil neben der Straße. So kurvten wir den Berg hoch und erreichten auch bald die Passhöhe, wo es momentan nicht weiter regnete, aber doch sehr bedeckt war. Nach ein paar Bildern ging es nun wieder abwärts, was phasenweise trocken, dann wieder nass und rutschig von statten ging. Hel unten angekommen ging es über die Bundesstraße nordwärts nach Edolo, wo wir wieder kurz stoppten, um uns zu dehnen und das Sitzfleisch zu entlasten. Während der Pause begann es wieder zu regnen und wollte gar nicht mehr aufhören. So fuhren wir durch den Regen nach Tirano, wo die Abzweigung auf den Bernina Pass war. Es regnete nach wie vor und wir fuhren eisern weiter hinauf zur Passhöhe. Es wurde kontinuierlich kälter und einige Zeit später waren wir ober. Das Thermometer zeigte gerade mal noch 8 Grad Celsius daher viel auch der Stopp relativ kurz aus. Glücklicherweise hatte es zum Regnen aufgehört und wir konnten den Pass hinunter nach St. Moritz bereits phasenweise schon wieder trockene Straßen und den Reifen spüren. Man will es kaum glauben, aber auch die Sonne schaute hie und da durch das eine oder andere Wolkenloch hindurch und erhellte die Umgebung. Nun ging der restliche Weg nur noch durch St. Moritz und den Julierpass hoch. Unser Ziel war Bivio mit seinem Hotel Post, welches aber leider noch zu hatte. so fuhren wir ein Stück weiter und endeten in der Ortschaft Sur, wo wir ein Hotel fanden und uns gleich einquartierten. Wir machten uns noch frisch und waren gleich unten in der Gaststube, um einzuschneiden. Während Tom sich einen Wurstsalat einverleibte, aß ich eine Wurst mit Pommes. Gestärkt hatten wir eigentlich noch vor ein wenig spazieren zu gehen, dies fiel aber ins Wasser, da es nun wieder zu regnen begann. Also verlief der restliche Abend sehr ruhig am Zimmer.

Tag 4: Von Sur nach Dällikon

Heute wachte ich um 0700 auf und zeitgerecht konnten wir uns fertig machen, damit wir um 0730 beim Frühstück sitzen. Wir bekamen ein reichhaltiges Frühstück mit allem was dazu gehört und konnten somit gut in den Morgen starten. Das Wetter war auch gut, vorallem trocken. So packten wir alles zusammen und trockneten ein wenig die Maschinen ab, damit alles adjustiert werden konnte. 

Gegen 0900 ging es dann los und wir rollten das Tal hinaus Richtung Tiefencastel, wo wir dann auch tankten. Auf der anderen Seite ging es dann wieder hoch zur Lenzer Haide und weiter nach Chur. Vor uns war nun ein wenig Regen zu sehen, wir beschlossen aber weiter zu fahren, da die Wolken dort wo wir hin fahren etwas lichter waren. Das vermutete traf ein und es hörte nach einem kurzen Regenschauer bald wieder auf. So ging es vorbei am Walensee rüber nach Mollis, wo wir uns einparkten und einen Kaffee in "unserer" Konditorei tranken. Wir checkten nochmal das Wetter und nachdem das recht positiv war, ging es weiter rauf übers Sattlegg und weiter ins Hinterland von Zürich. Rund um 1330 waren wir dann bei Tom und parkten die Maschinen in der Garage.

Nach einem kurzen Begrüßungsplausch machten wir einen Spaziergang, der zwar im Regen endete, aber sehr angenehm zum Vertreten der Füße war. Nun bereitete Thomas für das Abendessen eine Grillage zu, welche sehr schön den Tag abrundete. Nach dem Essen saßen wir dann noch zusammen und plauderten über alles mögliche bevor es zu Bette ging. Diesmal durfte ich im Zimmer von Sabrina nächtigen, was zwischen den Schwestern zuerst ausgemacht wurde. 

Tag 5: Von Dällikon nach Walluf

Wieder begann der Tag gegen 0700 und ich machte mich fertig für die Abreise. Zusammen mit den Kids und Tom frühstückte ich bei Kaffee und Ölz Plunder. Wir sprachen nochmals über die schöne Reise und die kommenden Pläne, die wir so im Kopf hatten. Da es wieder zu regnen begann zog ich mir die Regenkluft an und sattelte das Ross in der Garage. Ich verabschiedete mich von Tom und los ging es.

Richtung Norden führte mich der Weg zunächst aus dem Raum Zürich hinauf zur Grenze, dem Rhein. Dort fuhr ich selbigen entlang bis ich in Koblenz war, wo ich wieder nach Deutschland einreiste. Das Wetter spielte phasenweise mit und hielt zumindest einige Kilometer lang ohne Niederschlag aus. Nun ging es hinauf Richtung nach Titisee-Neustadt, allerdings blieb ich davor noch bei einer Konditorei stehen, wo ich mir eine Schwarzwälder Kirsch Torte mit einem Kaffee gönnte. Vorschriftsgemäß wurde mein Impfstatus geprüft bevor ich die Ware ausgehändigt bekam.

Nun ging es aber tatsächlich in den Schwarzwald. Nach einem kurzen Tankstopp rollte ich nun durch das Tal hinauf zur Schwarzwald Hochstraße und erfreute mich an den trockenen Straßen, da es mittlerweile nämlich aufgehört hat zu regnen. Die Freude währte aber nur kurz, denn als ich die Höhenstraße erreicht hatte stand ich in einer dichten weißen Suppe und sah kaum meine Hand vor Augen. Die Sichtweite war vielleicht 10 m, was dazu führte, dass ich nur sehr langsam voran kam und auch keine Fotostopps einplanen musste, da es sowieso nichts zu sehen gab.

Nachdem ich mich nach Baden-Baden gemüht hatte war auch der Nebel passe, doch lag nach wie vor viel Feuchtigkeit in der Luft. So befreite ich alle Scheiben von dem Niederschlag und setzte meinen Trip auf der Autobahn fort. Über die Dosenbahn fuhr ich nun über A5 nach Karlsruhe, Heidelberg und Darmstadt nach Wiesbaden bzw. Walluf zu Sabine. Ich verräumte zunächst mal die Regensachen und dann quatschte ein wenig bei Kaffee und Kuchen, bevor es unter die Dusche ging. Nun kam Jonas schon mit Burghild und wir setzten uns alle auf der Terrasse zusammen. Da wir heute nicht fort gingen gab es eine Grillage von Andreas. Auch Philipp und Nina kamen zum Essen und in großer Runde ließen wir es uns gut gehen. Diejenigen, die nicht mehr mit dem Auto fahren mussten gönnten sich auch ein Gläschen Wein und so rundeten viele Gespräche diesen netten Abend ab.

Tag 6: Von Walluf nach Karlsbad

Heute wachte ich kurz vor 0700 auf, zog mich an und leistete den anderen unten Gesellschaft beim Frühstück. Wir ließen nochmal einige Geschichten Revue passieren und dann machte ich mich auch schon von dannen. Da eigentlich nur unspektakuläre Autobahn am Plan gestanden wäre baute ich gleich am Anfang eine Runde ein, die rund um Frankfurt führte und mir bekannte ORte abklapperte. Es ging zur Germania (Niederwalddenkmal) dann weiter durch das Wispertal und schlussendlich auf den Feldberg. Von dort weg ging es nur mehr auf der Autobahn dahin. Als erstes ging es nach Würzburg und weiter nach Osten. an Schweinfurt vorbei bis rein in die Tschechei. Wieder war an der Grenze niemand zu sehen und smit die Einreise problemlos. In einer der Pausen hatte ich mir im Internet eine Unterkunft herausgesucht. Es war nicht irgendeine Unterkunft, es war das Hotel Imperial. Der Preis war sehr günstig und da hatte ich gleich zugeschlagen. Mein Weg führte mich direkt zum Haupteingang, wo ich das Motorrad abstellte und zur Rezeption zur Anmeldung marschierte. Das ging schnell von statten und ich bekam meinen Schlüssel für das Zimmer im 5.Stock. Es ist ein schönes klassischen Zimmer in dunklem Holz, sehr edel. Ich zog wir was anderes an und begab mich auf Erkundungstour durch Karlsbad. Mein Weg führte hinunter ins Tal, wo die alte Stadt schön zu sehen ist. Der Rundgang führte mich entlang dem Wasser und auf der anderen Seite wieder hoch. Nachdem ich einige Fotopunkte angelaufen war kehrte ich wieder ins Tal zurück und suchte mir einen Tisch im Gasthaus Schwejk. Einen Schweinsbraten später war ich schon wieder am Weg zum Hotel, was dem gefüllten Bauch sehr gut tat. Im Zimmer machte ich mich frisch und ruhte mich dann aus für den morgigen Tag.

Tag 7: Heimfahrt nach Wien

Um 10 vor 7 läutete der Wecker und ich stand aus meinem feudalen Bett auf. Das Wetter war bedeckt und trocken, was mich positiv für den Tag stimmte. Zuerst ging es aber frühstücken. Der Speisesaal war genauso opulent wie alles andere. Ein riesiger Saal mit Stuck und einem riesigen Buffet. Ich bediente mich und schlug mir den Wamst voll damit ich gut gestärkt losreiten konnte. So geschah es auch, ich holte meine 7 Sachen, zahlte und war eine Mücke. Mein Plan die kleinen Stadtteile zu besuchen, wo die Familie herkommt konnte ich nicht umsetzen, da schon ein Regenturm am Horizont zu sehen war. Daher fuhr ich gleich Richtung Süden, um der Feuchte ein wenig zu entrinnen, was aber den ganzen Tag über nicht wirklich gelang. Zuerst kurvte ich 50 km gen Süden zur Ortschaft Marienbad, wo ich mir die Kolonnade ansah. Dieser offene Bau ist genauso, wie die Häuserlinie wieder sehr kaiserlich gehalten und strahlt den Geister Monarchie nachwievor ab. Der Springbrunnen bot mir sogar eine Musikshow mit Wassereffekten, was mir sehr gefallen hat. Ich machte einige Fotos und schon war ich wieder am Weg zum Motorrad, denn es war noch Einiges an Wegstrecke vor mir. Mit der Regenjacke übergezogen fuhr ich nun weiter, da ich davon ausging, dass dies ausreichend sein werde, dem war allerdings nicht so, dazu aber später. Vorerst klarte der Himmel auf und ich bekam ein wenig Sonne ab, was ich dazu nutzte einen Kaffee zu schlürfen, während ich ein Päuschen machte. Nun fuhr ich weiter in der Erwartung, dass es so bliebe, aber das Wetter ändert sich irrsinnig schnell und binnen 15 Minuten war ich im Vollregen mit leichtem Hagel unterwegs. Dieser lies dann nach und ich machte mir schon wieder Hoffnung, da ich einen Silberstreif am Horizont sah. Ich freute mich zu früh denn in Srni bog ich ab und hat die schwarze Wand vor mir. Kehrtwende - Flucht zur Tankstelle, die ich gerade gesehen hatte. Gerade rechtzeitig stellte ich mich unter, denn nun legte ein Gewitter los, das nicht von schlechten Eltern war. Ich begab mich ins Innere und zog mich mal schichtwese aus. und versuchte das trockenzulegen was ging. Sogar die Unterhose wechselte ich, da sie durch und durch nass war. Das war die richtige Zeit für einen Kaffee und einen Mittagssnack, der mir hier netterweise serviert wurde.

Ich ließ eine Stunde vergehen, dann hat das Unwetter ein wenig nachgelassen. Genug damit ich nun in die volle Regenkombi reinschlüpfte und mit Vollkörperkondom herumfuhr, was ich auch wirklich brauchte, denn die nächsten 100 km  regnete es weiter. Erst auf österreichischem Boden hörte es schließlich auf und ich bekam wieder trockene Straßen. Kurz vor Linz musste ich nun tanken und eigentlich wäre das auch der richtige Moment zum Ausziehen gewesen, wäre da nicht noch eine weitere Gewitterzelle zwischen Linz und St. Pölten, die mich dann nochmal erwischte. Also blieb ich eingepackt und konnte damit auch dieser einigermaßen trocken entgehen. In St. Pölten gelang es mir dann doch schlussendlich das Regengewand abzustreifen und so konnte ich die letzten Kilometer heim noch ein wenig die leicht feuchte Unterbekleidung durchblasen und antrocknen. Um 1900 Uhr erreichte ich dann die Wohnung. 

In Summe war die Strecke absolut schön zu fahren, aber ich möchte dies unbedingt nochmal machen, wenn es trocken ist. 

So wurden es Gesamt 3021 Kilometer die mich von Wien nach Wien führten.