TageBuch Easy Rider II - 2012

06.06.:

Nachdem Martin endlich seine unnötige Telefonkonferenz in der Firma erledigt hatte konnten wir um 14:00 Uhr nun endlich gen Süden nach Kolbnitz düsen. Die verlorene Zeit konnten wir auf der Autobahn gut wett gemacht werden. Nach einem Kaffee in Judenburg wurde die Straße nun ein wenig interessanter, der Rest ging nur mehr über Bundesstraßen bis zum Ziel. Vorbei an Tamsweg über den Katschberg ging es schlussendlich unterhalb der Tauernautobahn nach Lendorf, von wo aus nur mehr ein Katzensprung zum Haus war. Wir brachten die Sachen in die Wohnung und fuhren sogleich zum Herkuleshof am Danielsberg um zu Speisen. Dies getan genossen wir noch in der Wohnung ein Fläschchen Wein und besprachen die morgige Tour.

 

Route:  Wien – Semmering – Judenburg – Tamsweg – Katschbergpass – Lendorf – Kolbnitz (344 km)

07.06.:

Um 7:00 Uhr aufgestanden ging es gleich nach dem Frühstück los Richtung Lienz und dann zum Plöckenpass, wo wir nach Italien kamen. Über den Plöckenpass drüber führte uns der Weg weiter durch unzählige Kurven in dem Tal nach Cortina d’Ampezzo, wo wir tankten und aßen. Sodann ging es nun los über den Falzaregopass zum Sellagebirge. Der Passstraßenexzeß begann nun so richtig. Über das Pordoijoch zum Sellajoch ging es weiter zum Grödnerjoch, um dann wieder über das Pordoijoch zu unserem Endziel Costalunga zu kommen. Dort fanden in einem Hotel ein schönes Quartier und genossen noch den Abend.

 

Tour: Kolbnitz – Kötschach – Plöckenpass – Cortina d’Ampezzo – Falzaregopass – Pordojjoch – Sellajoch – Grödnerjoch – Pordoijoch – Costalunga (318 km)

08.06.:

Wieder standen wir um 7:00 Uhr auf. Vom Himmel lachte die Sonne und es gab kitschiges Postkartenwetter. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit den Eisenrädern los Richtung Bozen. Vorbei am Karersee und durch die Schlucht des Tierser Tal landeten wir in Bozen, tankten und nahmen den Mendlingpass nun in Angriff. Dort bekamen wir den Wahnsinn der Biker hautnah zu spüren und hören. Die Rennmaschinen reihten sich und die Fahrer wärmten sich auf bevor sie mit einem Hang off die Kurven unsicher machten und uns das Fürchten lehrten. Durch die verschlungenen Kurven in den Weinbergen näherten wir uns dem Tonalepass. Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends je näher wir Bormio kamen. Am Tonalepass zogen wir uns schlussendlich das Regengewand über. Nach dieser Passhöhe stand als nächstes der Gaviapass am Programm. Die hochführend Straße war nicht breiter als eineinhalb Meter, wobei diese für beide Fahrtrichtungen ausreichen musste. Kleine Anmerkung, auch Autos fahren dort. Das Wetter wurde immer triester, am Gipfel hatten wir schließlich relativ starken Regen. Wir entschlossen uns im Passrestaurant unsere Mittagspause zu machen. Das Wetter besserte sich nicht, wir machten das Beste daraus und fuhren weiter gen Stilfserjoch. In Bormio noch kurz getankt trieb es uns durch den Regen hinauf über die Kehren. Im dichten Nebel und Regen fuhren wir konstant dem Gipfel entgegen, ein einsamer Motorradfahrer hängt sich an uns dran um mehr Gesellschaft im Nebel zu haben. Auf der Passhöhe begann es sogar zu graupeln, dies hielt allerdings nicht lange nach knapp 5 Minuten kamen Sonnenstrahlen zum Vorschein und erhellten uns den Weg hinunter ins Tal. Der Rest des Weges, vorbei an Meran hin zu unserem Hotel konnten wir im Trockenen fahren. Das Wellnesshotel belohnte uns noch mit einem Saunabereich in dem wir relaxten.

 

Route: Costalunga – Bozen – Mendlingpass – Tonalepass – Gaviapass – Bormio – Stilfserjoch – Meran – San Leonard (292 km)

09.06.:

Nach unserem morgendlichen Frühstück schwangen wir uns gleich über den Jaufenpass. Am Weg hinauf wurden wir Zeugen einer Wahnisinnstat eines Bauern der seine Gülle mit einem Wasserwerfen quer über Hang verteilte und dabei einen dermaßen starken Sprühnebel erzeugte, sodass wir auch gleich etwas abbekamen. Diese Tat und den Jaufenpass hinter uns gelassen erreichten wir die andere Seite und fuhren Richtung Brixen. Kurz nach Brixen erreichten wir die Abzweigung zum Würzjoch. Die Strecke dorthin erwies sich wiedermal als Geheimtipp, eine knapp 2 Meter breite Fahrbahn schlängelte sich hinauf zum Joch, wo man eine tolle Aussicht genießen konnte. Auf der anderen Seite ging es nach Bruneck , welches wir aber nicht direkt anfuhren. Vielmehr bleiben wir kurz vorher stehen und aßen noch Mittag, bevor wir den Stallersattel in Angriff nahmen. Dieser Sattel hatte eine interessante Eigenheit, man kann ihn nämlich nur eine viertel Stunde befahren. Von Italien aus darf man von halb bis dreiviertel einfahren und von Österreich aus von punkt bis viertel. Wir erreichten die Einfahrt um 2 Minuten zu spät fuhren aber dennoch ein, da wir wussten, dass wir die Strecke unter einer Viertelstunde schafften, was wir auch taten. Die Aussicht vom Sattel entlohnte uns für diese Aktion und wir genossen einen wunderbaren Ausblick. Nun hieß unser Tagesziel nur noch den Großglockner zu bezwingen. Bislang verlief alles glatt und wir wurden weder nass noch hielt uns irgendetwas auf. Als wir in Heiligenblut ankamen wagten wir einen Blick auf die Webcam des Gletschers, welche an und für sich nicht so schlechte Aussichten von sich gab. Nun wagten wir es und fuhren gleich zum Franz Josefs Haus. Dort kamen wir noch trocken an, allerdings begann es gerade zu regnen. Wir mussten unsere Regensachen anziehen und beschlossen weiterzufahren, kamen aber nicht weit, da die Passstraße gesperrt  wurde. Wir riefen die Information an die uns mitteilte dass wir zurückkehren sollten und dafür unser Geld zurück bekamen. Ferner verhalf uns die nette Dame auch gleich zu einem Quartier im Hotel Post in Heiligenblut, wo wir kurze Zeit später durchnässt ankamen. Wir bezogen unser Quartier und machten noch eine Saunarunde, bevor wir noch was essen gingen. Danach hatten wir noch Lagebesprechung zum morgigen Tag, danach ging es zu Bett.

 

Route: San Leonard – Jaufenpass – Brixen – Würzjoch – Bruneck – Stallersattel – Lienz – Heiligenblut (292 km)

10.06.:

Der Morgen hat nichts Gutes verheißen. Es regnete noch immer und es sah nicht danach aus als würde es besser werden. Wir entschlossen uns daher über Kolbnitz zu fahren, zumal es beim Fuschertörl 0°C hatte und wir wahrscheinlich lange warten hätten müssen um zu passieren. Der Weg war bekannt das Wetter leider auch, es regnete und es wurde nicht besser, im Gegenteil in Krems in Kärnten mussten wir stehen bleiben um unser Regengewand anzuziehen da es ein Gewitter gab. Wir schlugen uns über den Katschberg - und siehe da - auf der anderen Seite war es trocken, sodass wir uns in Judenburg vom Regengewand befreien konnten. 

In Kapfenberg aßen wir zu Mittag und fuhren danach weiter nach Mariazell, um vielleicht noch ein paar Kurven genießen zu können. Dort wurden wir allerdings wieder kalt erwischt vom nächsten Gewitter; rein ins Kondom und ab durch den Regen. In Traisen trennten wir uns, Martin fuhr weiter über den Norden gen Heimat, Roland über Nöstach. Durchnässt beendeten wir unsere Dolomitenchallenge.

 


 

Route: Heiligenblut - Kolbnitz - Katschberg - Thomatal - Judenburg - Kapfenberg - Mariazell - Traisen - Nöstach bzw. St. Pölten -Wien 

 

(Roland 455 km via Nöstach)  (Martin 496 km via St. Pölten)