Tagebuch Easy Rider VIII - 2018

Ab in den Süden - Teil 1

25.05.:

Der Morgen begann wenig verheißungsvoll mit viel Regen. Dennoch packte ich meine 7 Sachen und fuhr Richtung Arbeit. Dort kam ich als gebadete Maus an und musste mich vorerst mal trocken legen. Glücklicherweise habe ich mein Ersatzgewand in der Firma, welches mich trocken durch den Tag brachte, während die anderen Sachen trockneten. Um 14:15 ging es los und ich sattelte nun bei trockenen Bedingungen mein Bike und fuhr zu unserem Treffpunkt, die Raststation Guntramsdort. Bald war auch Martin da und eine Zigarillolänge später waren wir schon auf der Autobahn gen Süden. Das Wetter war lange stabil trocken, doch ab Ilz trübte es sich ein und es wurde nass. Es regnete nicht viel, aber die Straße war sehr feucht und dadurch war viel Gischt durch die Reifen aufgewirbelt. Zum Glück hatten wir uns das Regengewand kurz vorher übergezogen wodurch wie so gut wie trocken geblieben sind, lediglich Martin hatte den Verschluss nicht ganz geschlossen wodurch er ziemlich feucht wurde. Bei Lannach verließen wir schließlich die Autobahn und führen von nun an über die Landstraßen weiter unserem Ziel entgegen. Zuerst Richtung Deutschlandsberg und dann zur Soboth. Diese war leider nass, was aber nicht den Spaß minderte die vielen Kurven durch die Landschaft zu pflügen. Auch das Wetter wurde immer besser und so waren wir bald wieder im Drautal wo wir uns auf slowenischer Seite in Vic eine Unterkunft suchten, wo wir gut essen und nächtigen konnten.

26.05.:

Der Wecker warf uns um 07:00 aus dem Bett und wir machten uns sogleich fertig, um nach Lavamünd zu fahren. Dort wurde gefrühstückt, damit wir gut gestärkt die Monsteretappe nach Karlobag gut überstehen. Abgefüttert ging es über den Seebergsattel nach Slowenien. Das Wetter war noch sehr verhangen, aber trocken. Der Seebergsattel war die erste Bergetappe am heutigen Tag und diese war wunderbar zu fahren. Schöne Straße mit wunderbaren Kurven, einem furchtbaren Grenzübergang und einer netten Abfahrt in das Tal, das uns nach Laibach führte. Kurz entschlossen brachen wir das Gesetz und fuhren über die Autobahn an Laibach vorbei, um dann wieder auf die geplante Strecke einzuschwenken. Diese habe ich aus einer Motorradzeitschrift herausgeholt und erwiese sich als sehr kurvige und geile Strecke. Sie forderte einiges von uns, da die wendige Straße einiges an Körpereinsatz forderte. Bald hatten wir das erste Teilstück und erreichten Cerknica. Wir kauften uns im dortigen Lidl ein paar Sachen für unseren Mittagssnack den wir erst ein paar Ortschaften später, kurz vor der kroatischen Grenze auf einer Anhöhe bei einer Kirche zu uns nahmen. Weiter ging es über die 212 und 213 weiter Richtung Rijeka. Diese Straßen gingen so weiter wie die letzten aufgehört haben nämlich sehr kurvenbetont. Eine Biegung jagte die andere und so kamen wir nach dem Kurvenexzess gegen 15:00 in Rijeka an. Die Stadt selbst ließen wir aus und fuhren direkt hinunter nach Crikvenica. Nun waren wir quasi auf der Küstenstraße und bald bei unserem Kaffee in Senj. Gegen 16:45 erreichten wir Senj und machten zuerst eine Fotosession und organisierten uns ein wenig Geld – Kroatien hat keinen Euro L. Nun folgte der Kaffee und eine kleine Pause bevor es weiter ging Richtung Karlobag. Die Küstenstraße präsentierte sich in ihrer Besten Art und Weise und bald erreichten wir unseren Zielort, wo wir unsere Unterkunft bereits aus Senj heraus reserviert hatten. Das Hotel lag direkt am Hafen und so gönnten wir uns noch einen kurze Abkühlung bevor wir zum Essen schritten. Das Wasser war sehr angenehm und kühlte unseren überhitzen Körper angenehm ab. Anschließend ging es unter die Dusche und zum Essen, welches wir direkt in unserem Hotel konsumierten. Da heute Championsleague Finale war, war einiges los und es lief der Fernseher in der Bar nebenan sehr laut, wodurch wir bis nach der Pokalverleihung akustisch beschallt wurden, was Martin nicht davon abhielt neben mir gut zu schlafen.

27.05.:

Wieder hat die senile Bettflucht zugeschlagen und ich bin bereits um 06:40 munter gewesen. Martin stand auch auf und wir machten uns fertig für das Frühstück. Dieses war einfach gehalten, aber in Ordnung. Nun galt es die Sachen zusammenzupacken und wieder am Motorrad zu verstauen. Um 08:30 waren wir soweit fertig und wir fuhren über die Passstrasse direkt hinter Karlobag ins Velebit Gebirge.  Dort fuhren wir auch durch Gospic, jener Stadt wo Nikola Tesla geboren wurde. Unsere Schleife wurde komplettiert als wir wieder vom Süden her auf die Küstenstraße trafen. Diese Runde war zwar landschaftlich sehr schön, mehr hatte sie aber nicht zu bieten. Da es schon späterer Vormittag war, war eine Kaffeepause angesagt, welche wir im Gasthaus Jura machten, jenem Gasthaus, wo wir schon vor 3 Jahren gegessen hatten. Die schönen Kurven machten uns gut gelaunt und so schmeckte der Kaffee gleich noch viel besser. Gegen 11:30 setzten wir uns auf den Bock und fuhren nordwärts bis wir Senj erreichten. Da es gegen 13:00 war entschlossen wir uns etwas essen zu gehen, noch dazu taten uns die Hände bereits schmerzen von den vielen Kurven. In einem Gasthaus in der hinteren Reihe orderten wir eine gemischte Fleischplatte und Pommes Frites. Die üppige Platte füllte unsere Mägen ordentlich an, sodass wir noch ein wenig sitzen blieben zum Verdauen. Gegen 15:00 fuhren wir weiter und zogen vorbei an Rijeka nordöstlich Richtung Delnice und dann über die Grenze nach Slowenien rauf bis Kocevje. Diese Straße war sehr angenehm zu fahren, leichte geschwungene Kurven, die zügig, dynamisch durchfahren werden konnten. In Kocevje machten wir Pause bei einem Kaffee und suchten uns unser Nachtquartier aus booking.com heraus. Die Entscheidung fiel auf eine Unterkunft in Trebnje. Der Weg dorthin bescherte uns noch viel Freude, da auch diese Straße eine ausgesprochene Motorradstrecke war. Viele Kurven die flott zu nehmen waren, aber auch Passagen, wo Strecke gemacht werden konnte. Um 18:30 waren wir dann an unserem Ziel, wo wir schnell eincheckten um uns am Zimmer frisch zu machen. Das Hotel war modern, aber mitten im Industriegebiet. Wie auch immer, es bot alles wir benötigten. Wir nahmen noch einen Snack zu uns und gingen dann auf das Zimmer um uns auszuruhen, da morgen einiges noch vor uns lag.

28.05.:

Um 08:00 Uhr waren wir bereits am Bock nachdem wir uns ein kleines, mäßiges Frühstück einverleibt hatten. Es ging wieder nordwärts über kleine Straßen quer durch Slowenien. Der erste Teil der Strecke war wirklich sehr schön zu fahren, da wendig und ohne viel Verkehr. Anschließend landeten wir mehr auf den Hauptverkehrsrouten die uns weniger sympathisch waren. Selbst der Abzweiger durch ein kleines Tal wurde uns verwehrt, da dort eine Straßensperre war und wir umdrehen mussten um wieder die Hauptstraße zu nehmen. Bald hatten wir aber Drauburg erreicht und somit die Abzweigung zum Radlpass. Voller Erwartung einen geilen Pass zu überfahren wurde wir aber dann nur mäßig erfreut, da die Straßenoberfläche eher schlecht war, ein Holztransporter, der nicht zu überholen war, sich rauf quälte und letztlich auf der österreichischen Seite die Fahrbahn abgefräst war. Schließlich waren wir wieder in Österreich und der Tag doch schon sehr fortgeschritten. So beschlossen wir uns einen Snack beim Billa zu kaufen und dann über die Autobahn Richtung Kapfenberg zu düsen. Gesagt, getan, Snack gekauft, in Voggau am Kirchenplatz konsumiert und dann über die Autobahn nach Kapfenberg und weiter bis zur Veitsch, wo wir über den Sattel nach Turnau hinüber zogen. Das Wetter spielte mit und wir hatten durchwegs blauen Himmel mit ein paar Wolken. Angriff der letzten Kilometer – über die Seebergalm ging es schnurstracks nach Mariazell zu unserem obligatorischen Abschlusskaffee. Ein kurzer letzter Dreh und noch der Austausch der Daten. Nun war der krönende Abschluss an der Reihe, die kalte Kuchl, die sich dieses Jahr ganz wunderbar darstellte, da kein Mensch unterwegs, es trocken und sonnig war. Nach Hainfeld trennten sich unsere Wege und jeder fuhr gemütlich nach Hause.