Der Alpenvierer

19.6. - ÖBB Fahrt nach Feldkirch

Dunkle Wolken hängen über Wien als ich mich um 2100 Uhr auf den Weg Richtung Autoverladestelle machte. Voll bepackt kam ich dort an und wurde per Handy gleich zum Bahnsteig dirigiert. Andi und Thomas warteten bereits und empfingen mich bereits locker adjustiert. Wir begrüßten uns und kurze Zeit später begann es auch schon zu regnen. Der Regen hielt nicht lange an und bald war es temperaturtechnisch sehr angenehm. Die Verladung begann und im Nu waren unsere Bikes auf dem Waggon. Die paar Trümmer waren auch schnell heraussen und so wackelten wir zu unserem Abteil und entledigten uns unserer Sachen. Bis. Zur Abfahrt weilten wir noch am Bahnsteig und tranken ein bisschen was. Später im Zug stießen wir mit einem Flascherl auf Thomas“ Geburtstag an, bevor wir endgültig in unseren Betten einschliefen.

20.6. - Von Feldkirch nach Saanen

nach dem höllischen Ritt im Zug kamen wir drei gerädert in Feldkirch an. Tommy schlief kaum was, Andi und ich so halbwegs. In Feldkrich kam die nächste Überraschung, nämlich ein mit einer Baustelle eingekreister Bahnhof, was dazu führte, dass wir einen etwas anderen Weg zur Entladestelle nehmen mussten. Das alles war kein Hindernis und so nahmen wir unsere Bikes in Empfang und fuhren nach ein paar Justagen schon los Richtung Treffpunkt. Der Verkehr hat sich leider nicht verändert und so blockierten einige landwirtschaftliche Fahrzeuge unser Vorankommen. Glücklicherweise war das Wetter nicht so schlecht wie vorhergesagt und so kamen wir trockenen Reifens bis nach Mollis / Näfels zum Cafe Müller. Wir konnten noch ein paar schöne Eindrücke am Walensee auf der Fahrt dorthin aufnehmen und anschließend war dann mal eine Plauderei beim Kaffee angesagt. Nicht allzu lange hielten wir uns auf uns dort auf, denn es galt noch einige km herunterzuspulen. Leider zogen inzwischen einige dunkle Wolken auf und wirkten bedrohlich, doch wir hatten Glück und bis auf ein paar Tropfen hatten wir keine Feuchtigkeitsprobleme auf unserem Weg hinauf zum Klausenpass. Auch dort hinauf wurden ein paar Stopps eingelegt um Aufnahmen zu machen und das herrliche Panorama festzuhalten. Nun ging es auf der anderen Seite wieder runter und da sahen wir schon die Regenfront im Tale stehen. Daher zogen wir kurzerhand die Regenkombi an und fuhren durch das Wasser hindurch zu unserem nächsten Ziel, dem Furkapass. Tommy hatte mit Schafdefizit zu kämpfen und deswegen machten wir in Wassen eine Mittagspause, sodass er sich ein wenig ausruhen konnten. Im dortigen Gasthaus konsumierten wir ein paar kleine Snacks. Gut gestärkt schwangen wir uns wieder auf die Bikes und fuhren nun über Andermatt zum Furka- und weiter zum Grimselpass. Die Entscheidung fiel nicht schwer, da in der optionalen Route dicke dunkle Wolken hangen und der Grimselpass frei lag. Auch die Treibstoffknappheit bei Tommy war nach Überwindung der Passhöhe entschärft, da es nun nur mehr bergab zu der nächsten Tankstelle ging. Diese erreichten wir auch einige Zeit später und tankten all unsere Räder voll, sodass wir wieder einen großen Schritt weiter machen konnten. Der weitere Verlauf der Strecke verlief nun entlang des Brienzer Sees nach Interlaaken und dann weiter entlang des Thuner Sees nach Spiez. Wir beschlossen nur mehr in die Region von Gstaad zu fahren da Tommy immer müder wurde. Über schöne geschwungene Straßen, hinter furchtbar langsam fahrenden Schweizer näherten wir uns unsere Ziel unaufhaltsam und waren schließlich kurz vor 1800 Uhr in Saanan im Sun&Soul Panorama Hotel angekommen. Da wir ein bisschen warten mussten bekamen wir als Entschuldigung das Panoramazimmer mit einer gewaltigen Aussicht ins Tal. Wir machten uns frisch und gingen noch hinunter ins Tal ins Lokal „16 Take Away“, wo wir einen guten Abendsnack fanden. Für die Einen gab es asiatisch, die Anderen nahmen den klassischen Burger zum Abendmahl. Gestärkt hieß es nun wieder hinauf zum Hotel zu gehen, was doch recht anstrengend war. Zusätzlich trieb uns der herannahende Regen den Berg rauf und konnten glücklicherweise selbiges erreichen bevor wir zu nass wurden. In der Lobby genehmigten wir uns noch ein Getränk und Tom und ich spielten noch zwei Runden Pool Billard, bevor wir alle uns ins Bett verabschiedete.    

21.6. - Von Saanen nach Saint-Julien-Mont-Denis

Wie vereinbart trafen wir uns gegen 0800 Uhr zum Frühstück. Das nett arrangierte Buffet bot für jeden Gaumen etwas und so hatten wir ein kurzweiliges Essen mit einigen Plaudereien. Gestärkt zahlten wir die Rechnung im Hotel und machten unsere Bikes startklar. Leider begann es wieder leicht zu regnen und so warfen wir uns gleich in die Regenkluft, um nicht allzu nass zu werden. Glücklicherweise hielt der Regen nicht lange an und wir konnten uns bald der zusätzlichen Schicht bei einem Tankstopp nahe Martigny entledigen. Auch diese Stadt war bald durchquert und wir näherten uns unserem ersten Pass des heutigen Tages. Der große Berninapass führte uns nach Italien. Die Auffahrt wechselte von Autobahn zu Landstraße zu Bergstraße bis wir den Gipfel erreichten. Oben am Pass machten wir einen Fotostopp beim Hospiz, um unseren Ballast abzulassen. Mit ein paar Schnappschüssen mehr im Gepäck fuhren wir auf der italienischen Seite runter und landeten bald bei herrlichem Wetter im Aostatal. Da Mittag vorbei war fuhren wir zu einem Supermarkt und kauften uns eine Kleinigkeit zum Essen, was wir auch gleich am Parkplatz verzehrten. Jeder hatte seinen eigenen Geschmack, so war bei mir Serrano-Schinken in einer Semmel am Programm. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Westen, wo wir bald den kleinen Berninapass erreichten der uns nun nach Frankreich dirigierte. Die Passstraße war kurzweilig und bot viele interessante Facetten, die in von den anderen Straßen hervorhob. Auch hier waren wir bald am Gipfel und überquerten die Grenze. Nun sahen wir bereits das „Unheil“ in Form einer schwarzen Wolke vor uns stehen. Dies verhieß nichts Gutes, doch wir blieben optimistisch zumindest nur ein bisschen nass zu werden. Wir wurden ein wenig erhört und nach einem kurzen stärkeren Guss blieben lediglich die nassen Straßen als Übel über. Leider trockneten die auch nicht wirklich auf und so fuhren wir mit sehr gemächlichem Tempo bis nach Bourge-St.-Maurice, wo wir Richtung Col de l’Iseran abbogen. Das mittlerweile zu einem Gewitter angewachsene Unheil folgte uns, doch wir konnten es ein wenig abhängen, also beschlossen wir noch eine Kaffeepause zu machen. Der Wirt servierte und Kaffee und die Nachricht doch bald aufzubrechen, da es bald krachen wird. Gesagt – Getan. Wir brachen auf und entflohen dem Regen. Wir durchquerten Val d’Isere und kurvten die wunderbaren Kehren hinauf zur Passhöhe. Durch den vielen Regen waren alle Wiesen satt grün und es bot sich ein herrlicher Anblick. Auch auf der Passhöhe hatten wir sehr schönes Wetter und konnten einige Aufnahmen machen. Es waren wieder mal viele Touristen mit Autos und Wohnmobilen unterwegs und so hatten wir doch einiges an Verkehr den wir im Zuge der Abfahrt überholen mussten. Bei trockenen Bedingungen kreuzten wir die Hänge hinunter ins Tal und kamen recht flott in selbigem an, wo wir nun eine Tankstelle suchten, da die KTM wieder Sprit brauchte, so wie die anderen auch. Glücklicherweise ging es wieder bergab bis zur nächsten Tankstelle und so war auch dies kein Problem. Die etwas teurere Tankstelle ließ unseren Spritvorrat wieder auf Maximum anwachsen und so konnten wir ohne weitere Probleme weiterfahren. Während unseres Stopps suchten wir uns auch die Unterkunft für die se Nacht die in knapp 50 km zu erreichen war. Eigentlich wollten wir auf der Landstraße bleiben, doch war diese gesperrt und so mussten wir auf die Autobahn ausweichen. Bei der Abfahrt kam zuerst der Frust dass was gezahlt werden sollte, doch dann hob sich der Schranken, ohne dass weitere Kosten fällig gewesen wären. Die letzten km waren dann noch eine Zitterpartie, ob wir nicht doch noch nass werden, doch alles ging sich aus. Wir erreichten unser Hotel, dass zwar etwas anders aussah als erwartet, doch zum Schafen war es allemal in Ordnung. Wir checkten und bezogen unsere Zimmer, wo wir im Bad eine Multifunktionsduschkabine vorfanden, die alle möglichen Massagedüsen aufwies. Dies lud natürlich gleich zur Körperpflege ein. Anschließend gingen wir ins Restaurant und aßen eine Kleinigkeit zu Abend. Danach trafen wir uns noch am Zimmer und tranken die Flasche Wein, welche wir heute gekauft hatten. Nebenbei plauderten wir über den Tag und was noch kommen wird. Schließlich war auch der Upload von den Daten von Tommy’s GoPro abgeschlossen und jeder verschwand in sein Zimmer.    

22.6. - Von Saint-Julien-Mont-Denis nach Martigny

Der Morgen begann wenig verheißungsvoll mit einem verhangenen Himmel. So rappelten wir uns auf und begaben uns in den Frühstücksraum, wo ein kleines Buffet aufgebaut war. Alles war sehr basic, aber in Ordnung. Auch das georderte Omlette war in ok, obwohl kein Schinken oder Ähnliches hineingeschnitten war. Nach dem Morgensnack sammelten wir unsere 7 Sachen und packten die Motorräder für den Tag. Mittlerweile öffneten sich blaue Fenster und die Sonne begann uns anzulachen. Wir bestiegen unsere Bikes und los ging es. Erster Wegpunkt war der Col de la Madeleine, aber diesmal jener der 2.000m hoch ist und nach Notre Dame de Briancon hinunterführt. Das Wetter war uns gnädig und schenkte uns eine traumhafte Auffahrt mit quasi trockenen Straßen und wir hatten so gut wie keinen Verkehr. So waren wir sehr flott am Pass und konnten diesen ein wenig genießen und Fotos machen. Der Mont Blanc war schöne zu sehen und hatte eine kleine Wolkenhaube aufgesetzt. Bald verließen wir den schönen Aussichtspunkt und fuhren den langen Weg ins Tal. Dort machten wir einen kurzen Trinkstopp und fuhren sogleich weiter zum nächsten Hotspot dem Cormet de Roseland. Um dort hinzukommen nahmen wir die Schnellstrasse über Moutiers nach Bourge-Saint-Maurice, wo wir schon vor zwei Tagen anstreiften. Da die Zeit passend war gönnten wir uns einen Kaffee. Am Kreisverkehr in der Stadt fanden wir ein nettes Plätzchen genossen den Kaffee und plauderten ein wenig bevor wir wieder unsere Motorräder erklommen. Gestärkt zog es uns den Berg hinauf. Diesmal ließ ich Familie Stummvoll den Vortritt und sie fuhren en wenig flotter der Passhöhe entgegen, während Tom bei mir blieb und eher den gemütlich, flotten Weg zur Anhöhe suchte. Oben gab es wieder Fotoshooting und Trinkpause, um ein wenig zu regenerieren bevor es wieder runter ging. Leider hangen die Wolken schon wieder sehr tief und es begann auch schon hie und da ein wenig zu tröpfeln. Glücklicherweise bliebe es den Berg hinunter trocken und wir erreichten Beaufort ohne nass zu werden. Nun suchten wir die Tankstelle auf, wo wir ein wenig anstanden bevor wir den Kraftstoff bekamen. Währenddessen begann es leicht zu regnen und so blieben wir gleich dort stehen und suchten den angrenzenden Supermarkt auf, um uns einen Mittagssnack zu organisieren. So geschehen, stärkten wir uns und begaben uns in die Regenkluft. Wir setzten uns auf die Bikes und weiter ging es Richtung Flumet, wo wir kurz stoppten, um uns zu beraten wie wir weiter machten. Der Weg zum Col de Aravis war mit schwarzen Wolken verhangen und auch das Wetterradar zeigt schwere Regenfälle in dieser Gegend. So beschossen wir über Megeve nach Chamonix zu fahren, da dort so gut wie kein Niederschlag prognostiziert war, was auch so eintraf. Bei Chamonix konnten wir noch ein paar Straßen im Hinterland auskosten, um zum Ort zu kommen, welche sehr viel Spaß machten, da sie kruvenreich und kupiert waren. Spätestens jetzt waren wir bereit wieder ins, in Flumet abgelegte, Regengewand wieder hineinzusteigen, da sich vor uns eine Regenwand sondergleichen hochzog. Dies erledigten wir am Col des Montets und kurze Zeit später an der Grenze waren wir schon mittendrin im Regen. Dieser zog sich bis hinauf auf den Col de la Forclaz, wo wir dann stehen blieben, um einen Nachmittagskaffee zu konsumieren und das Zimmer für den Abend zu buchen. Stummi und ich saßen auf der Veranda und suchten ein Zimmer während Tom und Tommy sich unterhielten, mit dem positiven Nebeneffekt, dass der Regen aufhörte und wir im Anschluss quasi trockenen Reifens ins Tal fahren konnten. Wir erreichten unser Hotel (Motel de Sport) checkten ein, machten uns frisch und gingen los um etwas zu Abend zu essen. Wir kehrten in einer Pizzeria in der Nähe der Kirche ein. Gar leckere Sachen bestellten wir – Muscheln, Crevetten, Pizzen, also kurzum, wir ließen es uns schmecken. Mit gut gefüllten Bäuchen machten wir noch einen Rundgang durch Martigny und schlenderten frohen Gemütes zurück zum Motel, wo wir uns noch am Tisch zusammensetzten, um die Route für den morgigen Tag durchzugehen. Mit 6 h Fahrzeit sollte dies gut in unsere Pläne passen sodass wir zeitgerecht in Zürich waren. Nun blieb nur noch der Weg ins Bett zu einer angenehmen Nachruhe.    

23.6. - Von Martigny nach Zürich

Heute waren wir eine halbe Stunde früher dran, das Wetter war perfekt, der Himmel fettblau und die Sonne strahlte. Tagwache, Frühstück und Abfahrt waren heute gut getaktet und dadurch konnten wir bereits um 0830 Uhr die Motorräder anstarten. Das Morgenmahl war ausreichend und füllte unsere Mägen so, dass wir den Vormittag gut hinter uns brachten. Wir fuhren von Martigny über die Bundesstraße Richtung Norden, da die ursprüngliche Route über den Susten-, Grimsel oder Furkapass heute keine Option war, da die Tour de Suisse dieses Gebiet heute für sich beanspruchte. Der Weg war ident mit dem vom Morgen des zweiten Tages, wurde allerdings nach dem Col de Croix ein wenig geändert. Von dort weg führte die Route schließlich weiter nordwärts und zweigte dann Richtung Osten über den Jaunpass nach Thun ab. Diese Strecke war wunderbar zu fahren, doch als wir in die Straße nach Thun einmündeten war der Verkehr doch sehr hoch und daher beschlossen wir bald einen Kaffee zu trinken, um dem ein wenig entgegenzuwirken. So kehrten wir in der nächsten Lokalität ein, die uns am Weg begegnete. Der Wirt war ein Lustiger und es stellte sich im Zuge des Gesprächs heraus, dass er aus Schladming kommt und in die Schweiz ausgewandert ist. Nach der Pause ging es dann weiter nach Thun, wo wir ein wenig Stau vorfanden, der uns durch die Stadt begleitete. Eine wirklich sehr schöne Stadt, die man sich mal näher ansehen sollte. Sobald wir die Stadt hinter uns gelassen hatten ging es wieder flotter voran. Lediglich eine Fehleranzeige auf Stummis Triumph zwang uns zu einem kleinen Stopp. Die Motorkontrollleuchte leuchtete zwar, die Maschine selbst lief aber ohne Probleme und daher fuhren wir dann einfach weiter. Auf diversen Straßen im Hinterland fuhren immer weiter Richtung Zürich. Eine weitere Kaffeepause kam ca. 1 Stunde vor unserem Etappenziel noch daher, diese war aber nötig, da der Weg nach Zürich nicht der tollste war, je näher man der Stadt kam. Ein Highlight auf der Strecke war die Stadt Baden welche ein sehr nettes Ambiente aufwies, das einen neuerlichen Besuch durchaus Wert wäre. Schlussendlich waren wir dann doch in Dällikon, ein kleiner Tankstopp noch und dann stellten wir die Maschinen ab. Die Kinder empfingen uns bereits bei der Einfahrt in die Straße. Wir quartierten uns in der Wohnung ein, plauderten gleich mal ein bisschen und machten uns frisch. Ein Raclette stand am Programm, um unsere geschwächten Körper zu stärken. Man verwöhnte uns nach Strich und Faden und bald waren wir gesättigt. Eine gesellige Runde im Anschluss rundete den wunderbaren Tag heute noch ab.    

24.6. - Von Zürich nach Fieberbrunn

Die senile Bettflucht hat mich um 0600 aus dem Bett getrieben und die Sorge, dass ich Isabell, die bei mir im Zimmer lag, aufwecken könnte, war völlig unbegründet, da sie wie hinbetoniert schlief. So traf ich in der Früh noch Jasi und verabschiedete mich von ihr, setzte mich zum Tisch und begann ein wenig an den Filmen herumzudoktern, sodass ich später diese einfacher in die richtige Reihung bringen konnte. Um 0700 Uhr begann die anderen sich aus dem Bett zu bewegen und sich zu mir zu gesellen, um etwas zu frühstücken. Auch Loris kam noch dazu und spielte mit, der mittlerweile erwachten Isabell zu spielen. Dabei vergas die junge Dame sich umzuziehen und wäre fast mit dem Pyjama in die Schule abgehaut. Nachdem die Kinder draußen waren packten auch wir unsere sieben Sachen und schwangen uns auf das Bike. Wir verabschiedeten uns noch und los ging es. Diesmal führte uns die Strecke im Süden vom Züricher See über den Bergrücken bis nach Rapperswil, wo wir dann unseren ersten Stopp machten. Der Tag wurde schon als heiß prophezeit und so kam es auch – mit jeder Minute schien es wärmer zu werden. Die Pause nutzten wir um ein wenig Wasser zu trinken und uns zu regenerieren für das nächste Stück. Weiter fuhren wir nun die Bundesstraße Richtung Wattwil, was sehr gut funktionierte da der Verkehr doch eher gemäßigt war. Von Wattwil aus fuhren wir über den Hengsberg Richtung Apenzell, wo wir wieder pausierten und einen Kaffee tranken. Es wurde heiß und immer heißer… Das einzige was einigermaßen half war der Fahrtwind in den schattigen Passagen. Glücklicherweise waren wir schon in der Nähe vom Rheintal der letzte Bergrücken war schnell geschafft und wir waren wieder in Österreich. Um schneller voranzukommen fuhren wir ein kurzes Stück über die Autobahn und bogen dann in die Bundesstraße Richtung Damüls ein. Die gewundenen Kurven konnten nun beginnen, die Straßen wurden schmäler, die Kurven enger und die Temperatur ein wenig kühler. Die Kombination aus guter Sicht und gutem Grip machte uns sehr viel Spaß und so waren wir relativ rasch in Damüls und anschließend in Au, wo wir auch tankten. Der Kurvenexzess ging weiter über Warth nach Lech und Zürs und wieder runter den Arlberg nach St. Anton. Wir waren nun schon sehr geschafft, da die Kombination aus dem warmen Wetter und den vielen Kurven doch sehr kräftezehrend ist. Trotzdem ging es weiter auf die Autobahn. Es sollten noch viele Kilometer werden bis wir heute tatsächlich fertig waren. Dem Betonband folgend fuhren wir schließlich in Telfs ab und holten uns eine Stärkung in einem Supermarkt. Nebenbei planten wir noch bis wohin wir fahren wollten und kamen zum Schluss dass es Fieberbrunn sein wird. Über Booking.com suchten wir eine Unterkunft und buchten diese auch gleich. Nach dieser Rast setzten wir unsere müden Knochen wieder aufs Bike und weiter ging es über den heißen Asphalt bis zur Abfahrt Wörgl. Ab nun hieß es Geduld haben, denn der Verkehr war höllisch auf der Strecke. Viele LKWs und kaum Möglichkeiten zu überholen. Mit einem Tankstopp und angespannten Nerven kamen wir schließlich bei der gebuchten Unterkunft an und mussten erst unseren Wirt telefonisch suchen, da alles verschlossen war. Schließlich war auch das geschafft und wir konnten uns im Zimmer erfrischen und für das Essen fertig machen. Zu Fuß ging es in die Stadt, wo wir uns ein Lokal suchten und noch gut zu Abend aßen. Danach traf sich Tommy noch mit Freunden aus der Gegend und wir gingen zu Bette.    

25.6. - Von Fieberbrunn nach Wien

Eine weitere lange Etappe stand heute an. Der finale Weg nach Hause erstrahlte wieder in vollem Sonnenschein und sehr hohen Temperaturen. Wir legten gleich nach einem gepflegten Frühstück los und waren sehr rasch in Zell am See. Die Temperaturen waren noch angenehm noch dazu ging es jetzt gleich mal in die höheren Gefielde, nämlich nach Dienten und weiter nach Bischofshofen. Die Strecke menschenleer, die Straße trocken und griffig - da lacht das Herz. Mit gepflegten Schwüngen gleiteten wir über die Passstraße nach Bischofshofen und querten direkt zur Autobahn, da wir uns schon am Morgen entschlossen haben, diese ein kurzes Stück zu nutzen, um zügig beim Ennstal zu sein. Gesagt, getan und schon waren wir am Taleingang Richtung Filzmoos. Der geplante Weg war heute über Filzmoos und die Ramsau ins Ennstal, um nicht nur die fade Bundesstraße fahren zu müssen. Das Hinterland unterhalb des Dachstein ist immer wieder eine Freude zu durchqueren, lediglich die Baustelle und der Schotter auf der Straße hat uns ein wenig eingebremst, aber dies war glücklicherweise nur von kurzer Dauer. So erreichten wir die Ramsau am späteren Vormittag und kehrten beim Matschner ein, wo wir Gerald trafen. Dieser lud uns gleich auf einen Kaffee ein und wir plauderten ein wenig über die Tour und seinen Nachwuchs. Leider mussten wir aber wieder weiter, auch wenn es sehr schön und angenehm war hier zu sitzen und die Sonnen sich am Bauch scheinen zu lassen. Also ging es, auch einer kurzen Fotorunde durch die Ortschaft, gleich weiter durch das Gesäuse zurück zum Ennstal und über die Bundesstraße nach Liezen zum Pyhrnpass, der auch sehr flott überfahren war. Nun stand der nächste Einkehrschwung am Plan, bei Familie Schoiswohl. Tatsächlich trat Thomas just in dem Moment aus der Tür als wir stehen blieben. Ein kurzer Plausch ging sich aus bevor wir uns ins Gasthaus setzten, um eine Kleinigkeit zu konsumieren. Das Service war zwar ein wenig lahm, aber schlussendlich bekamen wir doch noch unsere Speisen. Gestärkt schwangen wir uns wieder auf den Bock und ab ging es über den Hengstpass rüber Richtung Palfau zu den Wildalpen. Über diese Strecke kann ich schon nicht mehr viel schreiben, außer dass es immer wieder ein Genuss ist diese zu fahren. Da es sehr heiß war blieben wir immer wieder zur Regeneration stehen und um Flüssigkeit zu tanken, da uns das Wasser unter unserer Jacke nur so runtergeronnen ist. Beim Wasserloch aßen wir ein Eis um zumindest ein bisschen Abkühlung zu bekommen. Frisch gestärkt wedelten wir nun durch die Wildalpen nach Mariazell, auch hier gilt die Devise "immer wieder schön zu fahren". Die Zeit hatten wir heute nicht gegen uns und so fuhren wir ohne viel Streß unserem Endziel entgegen. Mitterbach, Annaberg, Türnitz, Traisen bis nach Hainfeld führte uns das Navi weiter, lediglich unterbrochen von einem kurzen Abendsnack-Stopp in Lilienfeld. Schließlich gehört auch der Magen gefüllt. Dort wurde noch die letzte Szene für unseren Film gedreht bevor wir uns in Hainfeld schließlich alle von einander verabschiedeten und jeder für sich Richtung Heimat fuhr. Eine gute Stunde später war jeder wohlbehalten nach über 2.100 km zu Hause.